Teams brauchen Rückhalt und Unterstützung

Teams brauchen Rückhalt und Unterstützung

Aktiv gegen psychische Belastungen in der Krise

DÜSSELDORF. Die Corona-Krise stellt auch die Pflegebranche vor große Herausforderungen. Insbesondere für die Führungskräfte von Seniorenresidenzen gehen damit sehr belastende Situationen einher. Denn: Gerade die Einrichtungsleiter sind nicht nur für ihre eigene Gesundheit verantwortlich, sondern in besonderem Maße auch für die der Pflegebedürftigen und aller Mitarbeiter. Diese Verantwortung ist oft mit einer großen psychischen Belastung verbunden. Mit einem bundesweiten Leitlinien-Konzept werden jetzt die Führungskräfte in der Unternehmensgruppe unterstützt. Ab sofort werden diese präventiven Maßnahmen und Hilfen in allen Senioren-Residenzen angeboten.

„Unsere Führungskräfte sind seit Beginn der Corona-Pandemie stark gefordert“, sagt Petra-Ricarda Groth, Geschäftsführerin Personal, „die Arbeitsbelastung hat in der Pflege durch die umfangreichen Schutz- und Hygienemaßnahmen zugenommen. Für die Einrichtungsleiter kommt allerdings noch ein Aspekt hinzu: Sie stehen in dieser Krise im Brennpunkt der Ereignisse.“

Bewohner, Angehörige, aber auch Mitarbeiter plagen Sorgen und Ängste, die beruhigt werden müssen. Nicht alle sind mit den strengen Besuchsregeln und Einschränkungen einverstanden. „Hier braucht es gute Nerven und viel Einfühlungsvermögen“, so Groth. Auch die komplizierte Rechtslage mit wechselnden Verordnungen und Empfehlungen muss ständig verfolgt und korrekt umgesetzt werden. „Viele der Pflegekräfte sind verunsichert und haben Angst, etwas falsch zu machen“, sagt Petra-Ricarda Groth, „auch hier sind unsere Führungskräfte gefordert, klare Richtlinien zu geben, um den Mitarbeitenden Sicherheit zu geben. Auch Motivation und Zuspruch dürfen gerade in dieser Zeit nicht fehlen.“

Als zentrale Anlaufstelle für alle Belange sind gefühlte 24-Stunden-Tage für die Verantwortlichen der Seniorenresidenzen keine Seltenheit. Nächtliche Anrufe, Meldungen von Verdachtsfällen und unzählige Fragen, auf die es nicht immer klare Antworten gibt, prägen zurzeit ihren Alltag. „Wir wissen, dass unsere Führungskräfte ihr Bestes geben, um den Bewohnern, ihren Angehörigen und unseren Mitarbeitern als ‚Fels in der Brandung‘ rund um die Uhr zuverlässig zur Seite zu stehen“, so die Geschäftsführerin, „und doch bringt diese psychische Belastung auch die stärksten Persönlichkeiten an ihre Grenzen.“ Genau hier setzt die Unternehmensgruppe jetzt mit einem breit aufgestellten Angebot zur Unterstützung und Hilfe für Verantwortliche der Seniorenresidenzen an.

„Um unsere Führungskräfte psychisch zu entlasten und ihnen zu helfen, die Corona-Krise auch weiterhin gesund und mit viel Engagement zu meistern, haben wir ein bundesweites Konzept entwickelt, das Hilfe bei psychischen Überforderungssituationen bietet“, sagt Sibylle Karg, verantwortlich für die Personalentwicklung der zum Konzern gehörenden CMS Unternehmensgruppe, „nur wer in fordernden Situationen Unterstützung erfährt, kann auch selbst Mitarbeitern, Bewohnern und Angehörigen ein zuverlässiger Partner in dieser Krise sein.“ Neben einem umfangreichen Leitfaden, der eine Orientierung für Kommunikation, Stressbewältigung und dem rechtzeitigen Erkennen von psychischer Überlastung bei Mitarbeitern aufzeigt, steht ein internes Expertenteam aus dem Personalbereich an sieben Tagen pro Woche über eine Hotline zur Verfügung. Die Leitungskräfte aus den Einrichtungen können sich jederzeit an die Kollegen wenden. Bei Bedarf unterstützen die Mitglieder des Beratungsteams auch per Video oder übernehmen Einzel- oder Gruppengespräche mit den Mitarbeitern vor Ort. Der dritte Baustein des Konzepts besteht aus einem externen Krisen-Coaching, das durch die Berufsgenossenschaft für Gesundheit und Wohlfahrtspflege angeboten wird. Führungskräfte können unbürokratisch und unabhängig von ihrem Arbeitgeber mehrere Einzel- oder Gruppensitzungen in Anspruch nehmen. Dabei liegt der Fokus darauf, sich selbst und das Team in dieser Situation handlungs- und entscheidungsfähig zu halten. „Als verantwortungsvoller Arbeitgeber steht für uns die Fürsorge an oberster Stelle“, betont Sibylle Karg, „wir bieten unseren Einrichtungsleitern die bestmögliche Unterstützung, um ihnen bei ihren vielfältigen Herausforderungen zur Seite zu stehen. Wir wollen sie unterstützen und partnerschaftlich helfen.“ Und sie ergänzt: „Uns ist bewusst, dass uns die Pandemie noch länger begleiten wird. Daher ist es besonders wichtig, psychische Anspannungen schon frühzeitig zu erkennen und gemeinsam zu lösen.“

Eine vorsorgliche, professionelle psychologische Unterstützung von Mitarbeitern hat sich bewährt. „In der stationären Pflege sind unsere Einrichtungsleiter und Pflegekräfte auch außerhalb der Pandemiesituation oft mit belastenden Situationen konfrontiert“, weiß Sibylle Karg, „die kontinuierliche Auseinandersetzung mit schwerer Krankheit und Tod bedingt eine ganz besondere psychische Belastung, die viele Mitarbeiter auch im normalen Arbeitsalltag und darüber hinaus beschäftigt.“  Im Rahmen des Konzepts „Würdevolle Pflege“ der CMS Unternehmensgruppe gibt es die Möglichkeit, die Hilfe einer Psychologin in vertraulichen Einzelgesprächen vor Ort in Anspruch zu nehmen. „In der Pflege arbeiten wir ganz nah am Menschen und teilen freudige, schöne, aber leider auch die traurigen Erlebnisse mit ihnen“, so Karg, „zu wissen, dass man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen kann und auch außerhalb des Familien- oder Freundeskreises jederzeit ,ein offenes Ohr‘ für persönliche Sorgen und Gedanken findet, das ist schon sehr beruhigend und motivierend zugleich.“

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